Schneeklimatologie Sachsen

Im Dezember 2019 wurde erstmals durch das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie eine Studie zur „Schneeklimatologie Sachsen“ vorgestellt. Die Studie bildet die fachliche Grundlage zur Bewertung der Schneesicherheit im Rahmen der Tourismusstrategie Sachsen. Skigebietsbetreiber waren durch die AG Wintertourismus der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH eingebunden.

Zusammengefasst gibt es folgende Projektergebnisse:

  • Die bereits beobachteten und projizierten Veränderungen im Temperatur- und Niederschlagsregime spiegeln sich in dieser Studie wider.
  • Die Schneesicherheit in den Skigebieten hat bereits abgenommen und es ist davon auszugehen, dass dies weiterhin erfolgt. Der wesentliche Antrieb dabei ist die Temperaturentwicklung.
  • Aufgrund des Erwärmungstrends nimmt das Beschneiungspotenzial ebenfalls über die Zeit ab und ist schon jetzt rückläufig. Bereits beobachtet wurde eine Verschiebung in den unwirtschaftlichen Bereich.
  • Es wird weiterhin schneereiche Winter bzw. Winter mit wirtschaftlichen Beschneiungsbedingungen geben, nur nimmt deren Häufigkeit im Laufe dieses Jahrhunderts ab.

Im Oktober dieses Jahres wurde die Studie ergänzt. Für 28 Skigebiete in Sachsen wurde untersucht, wie sich die natürliche Schneedecke und die meteorologischen Rahmenbedingungen zur Erzeugung von Kunstschnee entwickeln. Betrachtet wurden die Zeiträume 1961 - 2015 und 2021 - 2050.

Im Vergleich zur Klimareferenzperiode 1961 – 1990 sind die Winter in Sachsen oberhalb von 400 Metern um circa 1 Grad wärmer geworden. Die mittlere Anzahl von Frosttagen (Tag mit einer Minimumtemperatur kleiner Null Grad Celsius) hat um mehr als sieben Prozent abgenommen. Es ist davon auszugehen, dass sich die Erwärmung bei gleichbleibendem Niederschlag bis zum Ende des Jahrhunderts mit einer Bandbreite von circa + 1,5 Grad bis circa + 5 Grad fortsetzt. Das gegenwärtige Temperaturniveau

in Sachsen liegt bereits bei circa + 1,5 Grad. Deshalb wird es im Winter künftig eher regnen als schneien. Mit den veränderten klimatischen Verhältnissen werden sich auch die meteorologischen Bedingungen für eine Beschneiung mit Kunstschnee verschlechtern. Zudem führt der Erwärmungstrend dazu, dass sich das Beschneiungspotenzial zunehmend in den unwirtschaftlichen Bereich verschiebt. Besonders Skigebiete unterhalb von etwa 800 Metern werden davon betroffen sein. Für die 28 Skigebiete in Sachsen liegen detaillierte Steckbriefe vor. Diese können bei Interesse über folgenden Link abgerufen werden: https://www.klima.sachsen.de/schneeklimatologie-fuer-sachsen-23571.html

Eine Zusammenfassung der Studienergebnisse befindet sich auch im Downloadbereich.