Nordische Ski WM in Oberstdorf

Eric Frenzel bester sächsischer Athlet

Oberstdorf steht wieder im Fokus der Wintersportwelt. Vom 23.Februar 2021 bis 07.März 2021 finden die Weltmeisterschaften in den Nordischen Disziplinen Langlauf, Skispringen und der Nordischen Kombination statt.

Die Heim-WM startete am Samstag den 27.02.2021 mit einem historischen Tag für alle Wintersportlerinnen. Zum ersten Mal wurde eine Weltmeisterin in der Nordischen Kombination der Damen gekürt. Somit fällt auch die letzte Bastion der Männer. Die insgesamt 31 Athletinnen kämpften nach dem Springen auf der anspruchsvollen 5km Loipe um Medaillenplätze. Bei dem Dreifacherfolg der Norwegerinnen waren auch vier DSV Athleten mit von der Partie. Darunter auch die Junioren Weltmeisterin von 2020 Jenny Nowak vom SC Sohland. Mit einem Rückstand von knapp 2min nach dem Springen beendete die Sächsin ihre erste Weltmeisterschaft bei den Erwachsenen mit einem starken 18.Platz. Bemerkenswert auch die Leistung der erst 16-jährigen Cindy Haasch von der TSG Ruhla. Mit Platz 11 verpasste sie die Top Ten nur knapp, wurde damit jedoch beste Deutsche. Svenja Wuerth (SV Baisersbronn) und Maria Gerboth (WSV Schmiedefeld) komplettierten das deutsche Team mit Rang 17 und 19.

Sie sind beide in Annaberg-Buchholz geboren, wurde beide auf der Eliteschule in Oberwiesenthal von ihren Heimtrainern Frank Erlbeck und Jens Einsiedel gefördert. Und seit Sonntag, den 28.02.2021 sind Eric Frenzel und Terence Weber gemeinsam Vize-Teamweltmeister in der Nordischen Kombination. Das Quartett wurde komplettiert durch Fabian Riessle und Vinzenz Geiger. Mit 25 sek Rückstand nach dem Springen auf das österreichische Team nahm die DSV Auswahl die Verfolgung auf. Doch bereits vor dem ersten Wechsel hatten sich die überragenden Norweger an die Spitze gesetzt. Und auch mit starken Laufleistungen von Frenzel, Riessle und Geiger konnten die Skandinavier nicht mehr von Platz 1 verdrängt werden. Doch auch den zweiten Platz  konnte dem deutschen Team nicht mehr strittig gemacht werden. Mit 5 sek Vorsprung überquerte Schlussläufer Geiger die Ziellinie vor dem Team aus Österreich.

Am späten Nachmittag stand für die deutschen Skispringer/innen noch der Mixed Team Wettbewerb auf dem Programm. Nach einem Wahnsinns-Spektakel gewinnen die DSV-Adler Katharina Althaus (SC Oberstdorf), Anna Rupprecht (SC Degenfeld), Karl Geiger (SC Oberstdorf) und Markus Eisenbichler (TSV Siegsdorf) das erste Gold für Deutschland bei der heimischen Ski-WM.

Am Donnerstag, den 04.03.2021 ging es für die Damen im Langlauf wieder auf Medaillenjagd. Im 4x5km Staffelrennen hoffte Langlauf Bundestrainer Peter Schlickenrieder auf die erste Medaille seiner Mädels. Als Startläuferin machte sich Laura Gimmler vom heimischen SC Oberstdorf auf die 5km lange Strecke. Als sieben platzierte übergibt sie an die in Annaberg-Buchholz geboren Katharina Hennig vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal. Nach einem guten Rennen übergibt die Sächsin auf Rang 3 an ihre Teamkollegin Pia Fink (SV Bremelau). Auf einer spannenden Schlussrunde musste Victoria Carl (SCM Zella-Mehlis) jedoch den beiden Teams aus Finnland und den USA den Vortritt lassen. Beim Sieg des Norwegischen Teams beendete das deutsche Quartett den Wettkampftag auf einem gutem 5.Platz.

Bereits am Morgen absolvierten die Nordischen Kombinierer im Rahmen des Gundersen Wettbewerbs das Springen von der Großschanze. Dieses konnte der 19-jährige Österreicher Johannes Lamparter für sich entscheiden und ging mit 37sek Vorsprung auf die 10km Strecke. Aus deutscher Sicht endete das Springen eher enttäuschend. Als bester Deutscher ging Fabian Riessle (SZ Breitnau) mit bereits 1:55 min Rückstand auf Verfolgungsjagd. Titelverteidiger Eric Frenzel vom SSV Geyer haderte wie schon von der Normalschanze mit seinem Timing beim Absprung. So musste auch er mit einem Rückstand von 2:14min auf die Strecke gehen. Manuel Faißt (SV Baiersbronn) startet von Rang 15, Johannes Rydzek (SC Oberstdorf) von Rang 21 und Vinzenz Geiger (SC Oberstdorf) von Rang 25. Mit einer herausragenden Laufleistung von Eric Frenzel kämpfte er sich von Platz 13 nach vorne. Sein Rückstand war jedoch zu groß um die Medaillenplätze anzugreifen zu können. Somit reicht es wie schon von der Normalschanze nur zu einem undankbaren vierten Platz. Der Österreicher Johannes Lamparter konnte seinen Vorsprung nach dem Springen halten und gewann überraschend den Weltmeistertitel vor dem Norweger Jarl Magnus Riiber und dem Japaner Akito Watabe. Die weiteren Platzierungen des deutschen Teams: Fabian Riessle (5.), Vinzenz Geiger (15.), Johannes Rydzek (17.), Manuel Faisst (19.).

Martin Hamann von der SG Nickelhütte Aue gab am Freitag, den 05. März 2021 sein WM Debüt von der Großschanze. Gemeinsam mit Severin Freund (WSV Rastbüchl), Markus Eisenbichler, Pius Paschke (WSV Kiefersfelden) und Karl Geiger ging es auch um die Aufstellung für den am darauffolgenden Tag anstehenden Team Wettbewerb. Mit 109m zeigte Hamann einen eher mäßigen ersten Sprung und landete nach dem ersten Durchgang auf Rang 25. Auch sein zweiter Sprung verlief mit 106m nicht nach Wunsch. Somit beendete der 23-jährige seine ersten Weltmeisterschaften auf Platz 24. Karl Geiger hingegen zeigte einen sensationellen zweiten Sprung und gewann mit Bronze seine dritte Medaille bei dieser WM. Die weiteren Platzierungen der DSV Adler: Markus Eisenbichler (17.) Pius Paschke (18.) und Severin Freund (22.).  Im abschließenden Team Springen am Samstag entschied sich Bundestrainer Stefan Horngacher leider gegen den Sachsen Martin Hamann. Neben den gesetzten Springern Geiger, Paschke und Eisenbichler ergänzte Severin Freund das Quartett. Nach einem spannenden, bis zum letzten Springer völlig offenen Zitterpartie konnten sich die DSV- Adler gegen das Team aus Österreich und Polen durchsetzen und gewannen das zweite Gold bei der Heim WM.

Enttäuschend verlief die WM für Katharina Hennig vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal. Nach einem durchwachsenen Rennen im Skiathlon lagen die Hoffnungen auf ihrer Paradedisziplin dem 30km Massenstart. Mit viel Wille und Ehrgeiz ging Hennig ins Rennen, lief die ersten 12km souverän vorne mit und hoffte weiterhin auf ihre erste Medaille bei dieser WM. Doch der berüchtigte Burgstall machte ihr einen Strich durch die Rechnung. In der dritten von insgesamt fünf Runden ging der Sächsin regelrecht der Saft aus, wodurch sie eine nach der anderen Konkurrentin an sich vorbeiziehen lassen musste. Am Ende konnte sie sich mit Rang 18 dennoch einen Platz unter den Top 20 erkämpfen, blieb damit jedoch hinter ihren Erwartungen. Laura Gimmler vom SC Oberstdorf lief in ihrem ersten Rennen über 30km auf einem starken 10.Platz. 

Auch bei seiner achten Weltmeisterschaft überzeugt Eric Frenzel vom SSV Geyer mit seinen Leistungen. Nach zwei vierten Plätzen im Einzel und der Silber Medaille im Team folgte beim abschließenden Teamsprint die zweite Medaille für den Sachsen. Zusammen mit Fabian Riessle ging es auf Titelverteidigung. Doch bereits nach dem Springen lag das Duo, nach einem eher durchwachsenen Sprung von Riessle mit 1:12min auf das Führungsduo aus Japan zurück. Auch Österreich und Norwegen hatten sich bereits einen großen Vorsprung auf das deutsche Team erarbeitet. Auf der 2x7,5km Strecke kämpften Frenzel und Riessle um jede Sekunde und um den Bronze Platz. In der letzten Runde schnappte sich Fabian Riessle den Japaner Yamamoto und Eric Frenzel spielte auf der Zielgerade seine ganze Routine aus und konnte Aktito Watabe hinter sich lassen. Somit freute sich das Duo hinter den Weltmeistern aus Österreich (Lamparter/Greiderer) und den Vizeweltmeistern aus Norwegen (Riiber/Andersen) über die Bronzemedaille. Eric Frenzel wurde mit zwei Medaillen bester sächsischer Athlet.

Wir gratulieren allen Teilnehmern*innen und Medaillengewinnern und wünschen viel Erfolg beim Saisonfinale.

Text: SVS

Bild:DSV

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