Skisprung

Harry-Glaß-Schanze in der Sparkasse Vogtland Arena feiert ihre Premiere mit slowenischem Doppelsieg

Trotz dichtem Nebel ließen sich Athleten und Zuschauer die Stimmung beim Viessmann FIS Skisprung-Weltcups in Klingenthal nicht vermiesen. Insgesamt 15.390 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten die Wettbewerbe auf der Harry-Glaß-Schanze in der Sparkasse Vogtland Arena.

Einer stand dabei einmal mehr im Mittelpunkt der Feierlaune. An dem slowenischen Überflieger und Skiflug-Weltrekordhalter Domen Prevc führte an beiden Wettkampftagen kein Weg vorbei.

Nur wenige Minuten vor seinem letzten Sprung hatte sich der Japaner Ren Nikaido mit 139 Metern an die Spitze gesetzt und Prevc damit eine starke Aufgabe erteilt. Doch der Slowene behielt die Nerven, segelte auf 142 Meter und sicherte sich seinen zweiten Sieg des Wochenendes. Ren Nikaido feierte mit Rang zwei seinen dritten Podestplatz der Saison. Teamkollege Ry?y? Kobayashi komplettierte als Dritter das starke japanische Ergebnis.

Bereits am Vortag war die Sparkasse Vogtland Arena fest in slowenischer Hand. Gleich zweimal erklang die Hymne Sloweniens. Für den ersten Triumph sorgte Nika Prevc. Nach dem die 20-jährige in der Qualifikation noch hinter ihrer Rivalin Nozomi Maruyama mit Platz zwei Vorlieb nehmen musste, zeigte sie mit Sprüngen über 135m und 138m, was in ihr steckt. So ließ sie nicht nur die Japanerin hinter sich, sondern ebenso Anna Odine Strøm aus Norwegen auf Rang 3.  
Auch beim Wettkampf der Herren bebte der Kessel in der Arena mit insgesamt 7842 Zuschauer und sie hatten auch allen Grund dazu. Nach dem ersten Wertungsdurchgang ging Qualifikationssieger Phillipp Raimund in Führung. Im zweiten Durchgang reichte es dann für einen guten dritten Platz, denn an diesem Wettkampf-Samstag war ein Mann nicht zu stoppen. Der Slowene Domen Prevc sorgte für den zweiten Tagessieg der slowenischen Flug-Asse und baut damit seine Gesamtführung im Weltcup weiter aus. Mit atemberaubenden Sprüngen auf 142,5 und 143 Meter, trotz schlechter Sicht, setzte er die Tagesbestweiten. Hinter ihm der frisch gebackene Vater aus Österreich, Stefan Kraft.

Beim Auftakt des Weltcup-Wochenendes am Freitag bewies die Überfliegerin der Sommersaison, Nozomi Maruyama, auch bei ihrem Auftritt in Klingenthal ihre gut Form. Im Wettkampf um den Tagessieg lieferten sie sich mit der Slowenin Nika Prevc ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Doch mit ihren zwei Sätzen über 130 und 127 Meter war Nozomi Maruyama nicht zu schlagen. Prevc belegte den zweiten Rang, auf Platz drei landete die Österreicherin Lisa Eder.

Neben den sportlichen Highlights wurde es in Klingenthal am Samstag auch historisch. 70 Jahre nach der Olympia-Saison, in der die Klingenthaler Skisprung-Legende Harry Glaß die erste deutsche Olympia-Medaille im Skisprung gewann und auf den Tag genau 28-Jahre nach seinem Tod, bekam die Schanze am Schwarzberg seinen Namen. Gemeinsam mit dem Landrat des Vogtlandkreises, Thomas Hennig, und alten Weggefährten wie Manfred Deckert und Matthias Buse, wurden die Zuschauer in der Sparkasse Vogtland Arena Zeugen dieses historischen Momentes Klingenthaler Geschichte. Gemeinsam mit dem Arena Maskottchen Harry, welches ebenfalls den Namen des Weltklasse-Skispringers trägt, enthüllte der Sohn von Harry Glaß, Andreas Glaß, das Schanzen-Banner mit dem neuen Namen. Ab diesem Tag gibt es in Klingenthal die Harry-Glaß-Schanze in der Sparkasse Vogtland Arena.

Text & Fotos: Florian Müller, Pressestelle Weltcup Klingenthal

Skisprung