Skilanglauf-Edelmetall bei den Junioren Weltmeisterschaften in Oberwiesenthal
Maxim Cervinka holt Bronze für Team Deutschland
Die ersten Medaillen der FIS Nordic Junior World Championships in Oberwiesenthal (GER) wurden am Wochenende in den Sprint-Wettbewerben der Junioren und U23 vergeben. Und wer hätte das gedacht, auch Sachsen durfte sich über die erste Medaille freuen.
Im dichten Nebel in der Sparkassen Arena setzten sich bei den Junioren Louise Lindstroem (SWE) und Ansgar Evensen (NOR) gegen ihre Konkurrenten durch.
Lindstroem gewann im finalen Heat vor der Polin Izabela Marcisz und der Schweizerin Siri Wigger. Für die junge Schwedin Lindstroem ist es die erste Medaille auf internationaler Bühne. „Ich hatte heute einen guten Tag auf der Strecke und fühlte mich gut. Der Sieg ist unbeschreiblich.“, so die Schwedin.
Im Finale der Junioren erkämpfte sich Ansgar Evensen (NOR) seinen ersten Juniorenweltmeistertitel. Valerio Grond (SUI) wurde Zweiter, Maxim Cervinka (GER, Bertsdorfer SV) holt als Dritter nicht nur die erste Medaille für Team Deutschland, sondern ebenso das erhoffte Edelmetall für den Ausrichterort und den Freistaat Sachsen.
Ansgar Evensen (NOR) wurde nach seinem zweiten Platz bei der JWM in Lahti 2019, diesmal zum Sprintkönig. Nach dem zweiten Rang im Prolog und den Siegen in seinen Heats, stürmte er im Finale seinen Konkurrenten davon. Der Zweitplatzierte Valerio Grond aus der Schweiz, gewann bereits 2018 in Goms (SUI) Bronze. Lokalmatador und Wahl-Oberwiesenthaler Maxim Cervinka (GER) gewann im Viertel- und Halbfinale und heizte die Stimmung in der Sparkassen-Skiarena mächtig an. Im Finale erkämpfte er vor den Augen der zahlreichen Zuschauer den dritten Platz. „Es war eine super Stimmung am letzten Anstieg. Die Leute haben uns wahnsinnig toll an der Strecke unterstützt. Es war aber ein sehr harter Kampf auf den letzten Metern und ich bin froh, dass ich die Medaille mit nach Hause nehmen kann.“
Im Sprintfinale der U-23 Weltmeisterschaften setzte sich überraschend Emma Ribom (SWE) gegen Teamkollegin und Prologsiegerin Johanna Hagstroem (SWE) durch. Dritte wurde Julia Kern vom US-Skiteam. Bereits im Weltcup machte die 22-jährige Ribom in den vergangenen Wochen mit einem 9. Platz in der Gesamtwertung der Ski Tour 2020 in Skandinavien auf sich aufmerksam. Nun folgte der erste internationale Titel ihrer Karriere. Julia Richter (GER, SSV Sayda) konnte als vierte ihres Laufs leider nicht ins Finale einziehen und rangierte schlussendlich auf Rang 19.
Bei den Herren siegte Vebjoern Hegdal (NOR) vor dem Italiener Mattia Armellini und Harald Oestberg Amundsen (NOR). Das Finale ging dabei mit einigen Stürzen ziemlich turbulent zu. Leidtragender war auch Lokalmatador Richard Leupold (GER, SK Dresden-Niedersedlitz). Er verpasste durch einen Sturz seine Chance auf eine Medaille.
Vebjoern Hegdal (NOR) feierte einen souverän Titelgewinn. Im wilden Wettertreiben von Oberwiesenthal sparte er seine Kräfte für das Finale auf. „Es war ein sehr hartes Rennen mit den vielen verschiedenen Wetterbedingungen und es war nicht einfach stark zu bleiben. Das ist mir am Ende gelungen und darüber freue ich mich sehr. Die vielen Zuschauer an der Strecke haben uns sehr motiviert und das war einfach nur fantastisch“, fasst Hegdal zusammen.
Im klassichen Einzelrennen der Junioren am Montag setzte sich im Kampf gegen die Zeit Helene Marie Fossesholm (NOR) gegen ihre Konkurrentinnen über 5 Kilometer durch. Lisa Lohmann (GER) lief auf Rang zwei und holte mit Silber eine weitere Medaille auf heimischem Boden. Die Polin Izabela Marcisz holte nach dem Sprint auch im Einzel mit dem dritten Platz ihre zweite JWM-Medaille. Über 10 Kilometer der Herren siegte der US-Amerikaner Gus Schumacher. In einem engen Kampf um die Podestplätze sicherte sich der deutsche Friedrich Moch den zweiten Rang vor dem Italiener Davide Graz. „Ich startete schnell und verlor in der letzten Runde die Kraft. Ich versuchte die Führung zu Gus zu halten, aber ich konnte sie nicht bis über die Zielline halten. Dennoch bin ich sehr zufrieden mit meiner Medaille“, so der Deutsche.
Klare Sieger gab es in den Einzelrennen der U-23 Weltmeisterschaften am Dienstag. Weltcup-Spitzenläuferin Ebba Andersson (SWE) siegte im Einzel über 10 Kilometer klassisch vor Marte Maehlum Johansen (NOR), die sich mit einer ambitionierten Schlussrunde vor Emma Ribom (SWE) den zweiten Platz sicherte. Die Deutsche Antonia Fräbel wurde als Sechtste erneut beste Deutsche, Julia Richter (SSV Sayda) beendete das Rennen auf Rang 35.
Mit über einer Minute Vorsprung gewann Sergey Ardashev (RUS) überlegen das 15 Kilometer Einzel der Herren vor Harald Oestberg Amundsen (NOR) und dem Franzosen Hugo Lapalus. Dieser lieferte sich einen spannenden Kampf um Platz mit Janosch Brugger (GER). Im Ziel trennten sie nur 4,5 Sekunden. Damit verpasst der Sprint-Juniorenweltmeister von 2017 nur knapp seine erste Medaille in der U23-WM. In den Top 20 konnte sich als 20. auch Richard Leupold (SK Dresden Niedersedlitz) behaupten.
Text: JWM2020 & SVS
Fotos: Jan Simon Schäfer