Ereignisreiche Sprungwettkämpfe in Klingenthal

Weltcup Wochenende in Klingenthal

Vergangene Woche fanden in Klingenthal die Weltcupwettkämpfe im Skispringen statt, am Donnerstagnachmittag starteten die Damen mit Ihrer Qualifikation, um am Freitag und Samstag ihren jeweiligen Einzelwettbewerb zu absolvieren. Die Herren starteten am Freitag zur Qualifikation, die Einzelwettbewerbe fanden am Wochenende statt und endeten am Sonntag regnerisch.

Bei den Damen-Wettbewerben stand immer wieder ganz vorn: Kramer, Kramer und immer wieder Kramer. Auch beim zweiten Einzelspringen am Weltcup-Wochenende in Klingenthal ließ Marita Kramer (AUT) nichts anbrennen. Für zwei tolle Flüge auf 137,0 und 134,0 Metern wurde sie mit 260,3 Punkten belohnt. Damit ließ sie wie schon am Vortag Silje Opseth (NOR) hinter sich. Die Norwegerin sprang zwei Mal 130 Meter, was ihr 239,0 Punkte einbrachte. Das Bronzetreppchen sicherte sich Katharina Althaus (GER). Für 129,5 und 127,0 Meter erhielt sie 236,5 Punkte. Sie zeigte sich mehr als zufrieden mit ihrem Wettkampf: „Meine Sprünge waren deutlich besser und ich freu mich einfach mega. Danke an alle Helfer, es hat mega Spaß gemacht.“

Marita Kramer strahlte nach der Siegerehrung: „Ich bin sehr zufrieden mit dem heutigen Tag. Die Sprünge waren deutlich besser. Dann ist die Schanze aber auch echt eine coole Schanze, wenn man auf die Welle kommt. Und dann ist das einfach ein geiles Gefühl.“

Erwähnenswert die Leistung von Sara Takanashi. Mit 140,0 Metern stand sie den weitesten Sprung des Tages und konnte sich so noch auf Platz 4 vorkämpfen. Auch bei diesem zweiten Einzelspringen dominierten ansonsten die Athletinnen aus Österreich und Slowenien die Top Ten. Von den DSV-Springerinnen schafften es noch Juliane Seyfahrt und Pauline Hessler in den Finaldurchgang, konnten sich als 24. und 28. noch Weltcup-Punkte sichern.

Marita Kramer führt nach den beiden Siegen in Klingenthal im Weltcup mit 530 Punkten vor Katharina Althaus mit 381 Punkten.

Stefan Kraft sichert sich in einem Krimispringen den Sieg

Stefan Kraft (AUT) heißt der Sieger des ersten Weltcup-Springens am späten Samstagnachmittag in der Sparkasse Vogtland Arena. Der Österreicher flog auf 138,0 und 130,0 Meter, kassierte dafür 267,0 Punkte. Platz zwei sicherte sich in einem wahren Krimispringen bei besten Bedingungen Halvor Egner Granerud (NOR). Der Norweger landete bei 136,0 und 137,5 Metern, die ihm 262 Punkte einbrachten. Dritter wurde überraschend Kamil Stoch (POL). Mit 132,0 und 133,0 Metern sowie 261,9 Punkte knüpfte der Pole an seine Glanzzeiten an.

Danach folgte ein DSV-Trio. Karl Geiger und Markus Eisenbichler teilten sich mit jeweils 257,9 Punkten den vierten Platz. Andreas Wellinger folgte als Fünfter mit 257,5 Punkten. Ryoyu Kobayashi fiel im zweiten Durchgang von Platz drei noch auf Rang fünf zurück.

Das deutsche Team glänzte insgesamt mit einer tollen Leistung. Pius Paschke wurde 11., Constantin Schmid 13., Stephan Leyhe 21.

Stefan Kraft freute sich nach seinem ersten Sieg seit anderthalb Jahren: „Sehr geil, war ein richtig guter Wettkampf. Die Bedingungen waren sehr cool, die Schanze mega beieinander. Ja, ein sehr schöner Tag.“

Enttäuscht haben die Slowenen, die mit Timi Zajc als 19. ihren besten Mann hatten.

Karl Geiger hat sein Gelbes Leibchen als Weltcup-Führender verteidigt. Für ihn gab es außerdem nach der offiziellen Siegerehrung noch eine besondere Auszeichnung. Im Schanzenauslauf der Sparkasse Vogtland Arena erhielt er den Pokal als „Athlet of the year“ vom Forum Nordicum, der Interessenvereinigung der internationalen nordischen Sportjournalisten, für seine herausragenden Erfolge in der vergangenen Saison, als er unter anderen Skiflugweltmeister und Weltmeister im Team sowie Mixed-Team des DSV wurde.

Ryoyu Kobayashi und die Norweger rockten die Vogtland Arena

Ryoyu Kobayashi (JAP) und das norwegische Team haben am Sonntag die Sparkasse Vogtland Arena gerockt. Der Japaner hatte schon die Qualifikation gewonnen und sicherte sich im Wettkampf mit 129,5 und 139,0 Metern sowie 262,8 Punkten seinen zweiten Weltcupsieg in dieser Saison. Danach folgten gleich fünf Springer aus Norwegen. Daniel-André Tande wurde mit Sprüngen auf 130,5 und 141,5 Metern und 260,2 Punkten Zweiter. Auf Rang 3 folgte Marius Lindvik, der für Sprünge auf 126,0 und 141,0 Meter 256,6 Punkte erhielt.

Mit Robert Johansson, Halvor Egner Granerud und Johann André Forfang folgten drei weitere Norweger.

Einen rabenschwarzen Tag erwischten die deutschen Aktiven. Sie kamen im ersten Durchgang mit der im Regen wohl weicher gewordenen Anlaufspur nicht zurecht und landeten weit abgeschlagen auf den 20er Plätzen, obwohl sie sich im Finaldurchgang mächtig steigerten. So war Constantin Schmid auf Rang 8 bester des DSV-Teams. Karl Geiger zeigte sich nach dem Wettkampf ziemlich ratlos: „Wir müssen erstmal schauen, was da los war.“ Mit Platz 22 konnte er aber sein Gelbes Trikot als Weltcup-Führender verteidigen.

FIS-Renndirektor Sandro Pertile sagte zum Abschluss der Klingenthaler Weltcuptage: „Am Ende sind alle vier Wettbewerbe für die Frauen und Männer bei unterschiedlichen Bedingungen sehr gut absolviert wurden. Hier ist eine besondere Atmosphäre, weil alle Helfer und Mitarbeiter mit Herz arbeiten. Wir sind eine kleine große Skisprungfamilie und Teamspirit und Motivation für unseren Sport stimmten hier. Leider hatten wir keine Zuschauer, aber wegen Corona müssen wir vorsichtig sein. Aber am Ende waren sicher alle TV-Zuschauer extrem zufrieden mit der Veranstaltung. Und wir sind es auch.“

Text: VSC

Fotos: VSC / Konstanze Schneider

Skisprung