Überaus erfolgreiches DSC-Finale der Skilangläufer im Schwarzwald

Alle durften sich freuen: Sportler, Betreuer, Helfer, Techniker. Denn nach dem Finale des Deutschen Schüler-Cups (DSC) wurden in drei von vier Fällen Oberwiesenthaler als Gesamtsieger gekürt. Und auch die sächsische Staffel lief allen anderen davon. Am Notschrei, einem Gebirgspass im Südschwarzwald, waren am Wochenende am häufigsten die Jubelschreie der Erzgebirger zu vernehmen. In den Altersklassen 14 und 15 drückten sie dem Geschehen ihren Stempel auf. Charlotte Böhme aus Stützengrün, Toni Rollinger aus Steinbach und Luca Petzold aus Oberwiesenthal wurden in den Einzelwertungen zu Siegern gekürt. Gemeinsam mit Philine Körner aus Klingenthal standen sie zudem als Staffelquartett auf dem obersten Podestplatz. „Dies war in all den Jahren unser erfolgreichstes Abschneiden im Schülercup überhaupt“, so Disziplinchef Lutz Hänel. Er wertete den Staffelsieg vor Bayern und Baden-Württemberg als Sahnehäubchen auf der gesamten Saison. Zuvor hatten die Skilangläufer vom Stützpunkt am Fichtelberg bereits sehr gute Ergebnisse in den Einzelrennen erzielt. Ein Freistil-Techniksprint und ein Klassisch-Massenstart waren vor den gemischten Staffeln zu absolvieren. Bei den 14er- Mädchen gewann Charlotte Böhme, die bei Jens Tröger in Stützengrün trainiert, beide Rennen. Das Gleiche gelang Toni Rollinger, der unter den Fittichen von Bianca Hochfelner am Stützpunkt seine Ausdauer-, Kraft- und Technikeinheiten absolviert. Im Massenstart brachte Luca Petzold einen weiteren Sieg in Sack und Tüten – und zeigte sich anschließend auch beim Sportlerinterview vor etwa 200 Zuschauern schon recht abgeklärt. „Luca hat sehr gut gesprochen, wie ein alter Hase“, lobte Heim- und Landestrainer Lars Lehmann. Durch Alina Rippin hätte es im Techniksprint fast noch einen weiteren Erfolg gegeben. Sie legte die schnellste Laufzeit hin, bekam aber wegen eines Einfädlers in die Torstange 10 Sekunden Zeitstrafe aufgebrummt, sodass in der Ergebnisliste nur Platz 6 auftauchte. Obwohl also den Erzgebirgern nicht in jedem Fall das Glück hold war, zog Lehmann ein eindeutiges Fazit: „Am Notschrei haben wir ein absolut würdiges DSC-Finale mit anspruchsvollen Strecken, sehr guter Organisation und einer tollen Siegerehrung erlebt.“ Generell lässt sich sagen, dass der Skiverband Sachsen mit seiner ersten Reihe in den Altersklassen 14/15 nationale Spitze verkörpert. „Die zweite Reihe befindet sich im Bereich um Platz 10 mit dem Ziel, den Anschluss nach vorn mit Hilfe der starken Trainingsgruppen zu schaffen. Schließlich sind deren Leader in eben jenen Trainingsgruppen zu finden“, betont Landestrainer Lehmann, der zugleich die Arbeit in den Vereinen hervorhebt: „Das Beispiel von Charlotte Böhme zeigt, dass dort hervorragende Arbeit geleistet wird. Das Mädel trainiert ja noch nicht am Stützpunkt in Oberwiesenthal, sondern in ihrem Heimatverein Stützengrün.“ Gleichwohl hebt Lehmann den Zeigefinger und mahnt die Politiker: die Anzahl der sportaffinen Kinder geht zurück, der Stellenwert der sportlichen Ausbildung in den Schulen muss wieder auf ein angemessenes Niveau steigen, das Ehrenamt braucht mehr Würdigung. „Denn ohne die Helfer aus und in den Vereinen sind weder Breiten- noch Leistungssport möglich. Und ohne Eltern auch nicht mehr.“

Text: Thomas Schmidt

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