FIS Skiweltcupwochenende in Dresden
Die 100m Sprints, sowie Einzel- und Teamwettbewerbe durften am Elbufer bejubelt werden
Überraschungen beim 100 Meter Sprint am Elbufer am 10. Januar
Der erste 100 Meter Super Sprint am Elbufer ist Geschichte. Aus deutscher Sicht besonders erfreulich: Die erst 22 Jahre alte Coletta Rydzek vom SC 1906 Oberstdorf sprintete dabei überraschend auf den zweiten Platz. Rydzek: „Ich wusste, dass mir die Disziplin liegt, habe aber noch nie einen solchen Wettbewerb mitgemacht. Die Stimmung und die Bedingungen waren super.“ Sie sprintete im Finale mit 12,46 Sekunden ins Ziel. Den Sieg bei der Damenwertung holte sich Tereza Beranova aus Tschechien (12,33 Sekunden). Auf Rang drei landete die Norwegerin Marte Nordlunde (12,55 Sekunden).
Bei der Wertung der Männer setzte sich der Schwede Johannes Hortlund mit 11,60 Sekunden vor dem favorisierten Italiener Emanuele Becchis (11,62 Sekunden) durch. Die Entscheidung fiel über das Zielfoto. Der Weltrekord über den 100 Meter Skisprint hält Becchies mit 10,78 Sekunden. Auf Platz drei landete Janez Lampic aus Slowenien (11,67 Sekunden).
Beim 100 Meter Super Sprint, der in diesem Winter erstmals durch Europa zieht, gingen insgesamt 30 Männer und 20 Frauen an den Start. Die deutschen Damen Nadine Herrmann sowie die Geschwister Alexandra und Sonja Danner schieden bereits im Viertelfinale aus. Selbiges gilt für den Lokalmatador Richard Leupold sowie Maxim Cervinka.
Am Samstag folgten die Einzelwettbewerbe
Über 2500 begeisterte Zuschauer verfolgten an diesem Tag die Wettbewerbe am Dresdner Königsufer. Ohne die Anwesenheit von Sprint-Superstar Johannes Klaebo war es schlussendlich der Franzose Lucas Chanavat, der sich auf dem 650 Meter langen Kurs direkt am Ufer der Elbe durchsetzte. Für den 25-Jährigen Franzosen war es der zweite Weltcup-Sieg der laufenden Saison.
Chanavat: „Ich bin zum dritten Mal hier, es war wie immer eine tolle Atmosphäre. Die Kulisse ist super und es waren erneut viele Zuschauer da. Das ist echt fantastisch. Die Strecke war etwas anders als in den letzten Jahren, hat das Rennen aber meiner Meinung nach noch besser gemacht.“
Auf Rang zwei landete der norwegische Vorjahressieger Sindre Bjoernestad Skar vor dem Schweden Johan Haeggstroem. Der favorisierte Federcio Pelligrino stürtzte bereits im Viertelfinale und kam am Ende nur auf Rang 27.
Bei den Einzelrennen der Damen stand wie 2019 eine Schwedin ganz oben auf dem Treppchen. Die erst 20-Jährige Linn Svahn feierte beim CitySprint am Königsufer ihren zweiten Weltcup-Sieg überhaupt. Hinter ihr landete Anamarija Lampic aus Slowenien vor Svahns Teamkollegin Maja Dahlqvist.
Für das deutsche Team war bereits im Viertelfinale Schluss. Coletta Rydzek, Zweite beim 100 Meter Super Sprint am Vortag, landete als beste Deutsche auf Rang 15. Skiweltcup-Titelgesicht Nadine Herrmann erreichte Rang 24, es war aber dennoch für sie ein voller Erfolg.
„Es war mal wieder ein tolles Event. Wenn man mich fragt, die bisher beste Auflage des COOP FIS Skilanglauf Sprint Weltcup Dresden mit der bisher besten Streckenführung.“ Die Strecke war in diesem Jahr 650 Meter lang und wurde von den Athleten in zwei Runden absolviert. Anne Winkler aus Sayda wurde 16.
Bei den Männern wurde Maxim Cervinka bester Deutscher auf Rang 62. Lokalmatador Richard Leupold wurde 64.
Bei den Teamwettbewerben feiert Schweden und Frankreich
Vor über 3500 begeisterten Zuschauern in der robotron Ski-Arena waren es erneut die schwedischen Damen, die ihrer Konkurrenz davon rasten. Allen voran die erst 20 Jahre alte Linn Svahn meisterte den 650 Meter langen Kurs am Königsufer mit großem Können und raste gemeinsam mit der Drittplatzierten des Einzelsprints Maja Dahlqvist auf Rang eins. Rang zwei ging, etwas überraschend, an die Schweiz und das Team von Laurien van der Graaf und Nadine Faehndrich.
Marcus Frate und Johan Haeggstroem sprinteten mit einer beeindruckenden Schlussrunde noch auf den zweiten Platz und mussten sich nur Team Frankreich mit dem Einzelsprint-Sieger Lucas Chanavat und Renaud Jay geschlagen geben. Platz drei ging wie im Vorjahr an Russland. Am Start waren Gleb Retivykh und Andrey Krasvov.
Im Anschluss an die FIS-Rennen gab es dann die lange versprochene Welt-Premiere. Denn zum allerersten Mal kämpften nach den Olympischen Athleten auch Paralympische Athleten um Weltcup-Punkte. Im Wintersport bis dato ein absolutes Novum. Gewonnen haben die US-Amerikanerin Oksana Masters vor Birgit Skansen aus Norwegen und Landsfrau Kendall Gretsch sowie der Russe Ivan Golubkov, der sich gegen Collin Cameron (Kanada) und Daniela Britik (Russland) durchsetzen konnte.
Weltcup-Organisator René Kindermann ist mit der dritten Auflage des COOP FIS Skiweltcup Dresden überaus zufrieden. „Es war ein großartiges Event für das wir bereits jetzt wahnsinnig gutes Feedback bekommen haben. An den Tageskassen hatten wir an beiden Weltcup-Tagen so viel Andrang wie bisher noch nie. Sportler und Funktionäre lobten besonders die Strecke und sprachen von der bisher besten Streckenführung überhaupt. Und das was wir uns vorgenommen haben, die Verknüpfung von Olympischem und Paralympischem Sport hat fantastisch funktioniert. Es sind Bilder entstanden, die es so noch nie gab und die um die Welt gingen. Das ist ein großer Lohn für viel viel Arbeit.“
Dresdner Skiwoche und Paralympischer Weltcup folgen in der kommenden Woche
FIS Weltcup beendet, Paralympischer Weltcup erst richtig in den Startlöchern. Am Nachmittag zieht der Paralympische Tross dann ins erzgebirgische Altenberg weiter, wo am Dienstag die Distanz- und Biathlon-Rennen laufen.
Damit nicht genug, steht auch noch die Dresdner Skiwoche mit allerhand Events an. Es folgen von Montag bis Freitag Vormittags die Grundschulwettbewerbe. Schüler von der 1. bis zur 3. Klasse sind auf der Weltcupstrecke die ersten Meter auf Skier unterwegs. Unterstützt wird die Veranstaltung in Organisation und mit Regionaltainern durch den Skiverband.
Am Freitag (17.01.) kann die Strecke von 16 bis 20 Uhr als eine Langlauf-Session für Jedermann genutzt werden.
Zum Abschluss findet dann am Samstag der 3. internationale Schülercup, sowie der 4initia Sachsenpokal statt.