Ski Alpin

FIS Weltcup Nordische Kombination in der SPARKASSE Vogtland Arena Klingenthal

Deutscher Doppelsieg, großer Triumph und Abschiede

Mit Eric Frenzel, Vinzenz Geiger, Fabian Rießle und Johannes Rydzek, war die komplette olympischen Goldstaffel der Nordisch Kombinierten nach Sachsen gereist, um sich am 17. und 18. März in der Sparkasse Vogtland Arena in Klingenthal dem heimischen Publikum zu stellen. Neben den aktuellen Olympiasiegern war mit Lokalmatador Björn Kircheisen ein weiterer Olympiaheld am Start, der Sage und schreibe fünf Mal bei Olympia dabei war.

Insgesamt hatten sich 67 Kombinierer aus 15 Ländern in die Meldeliste eingetragen. Neben dem Weltcup-Führenden Akito Watabe aus Japan, seinem ärgsten Verfolger Jan Schmid aus Norwegen und Frankreichs Superstar Jason Lamy-Chappuis, hatte der Deutsche Skiverband in Klingenthal 13 deutsche Kombinierer gemeldet. Unter ihnen auch die sächsischen Nachwuchs-Athleten um Terence Weber sowie Martin Hahn, Tim Kopp und David Welde, die am Bundesstützpunkt in Klingenthal trainieren.

Für einen deutschen Heimsieg sorgte im ersten Einzelwettbewerb am Samstag Fabian Riessle (SZ Breitnau). Der 27-jährige hatte am Vormittag erstmals einen Sprung-Wettbewerb im Weltcup gewonnen und ging mit 21 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Japaner Akito Watabe in den 10-Kilometerlauf durch die Sparkasse Vogtland Arena. Letztlich stand ein ungefährdeter Start-Ziel-Sieg zu Buche. Rang zwei ging an den Finnen Eero Hirvonen, Akito Watabe sicherte sich Platz drei vor Olympiasieger Eric Frenzel. Johannes Rydzek belegte hinter dem Finnen Ilkka Herola den sechsten Rang, Vinzenz Geiger landete auf Platz zehn, Björn Kircheisen wurde 27.
Fabian Riessle lobte vor allem die Atmosphäre in Klingenthal: „Vor allem beim Lauf war das gigantisch, noch lauter als in Oslo.“

Der Sonntag inkl. der zweiten Einzelentscheidung war reich an Emotionen. Wegen zu starkem Wind musste der Wertungssprung abgebrochen und durch den provisorischen Wettkampfsprung vom Freitag ersetzt werden. Diesen hatte Akito Watabe gewonnen und ging vor seinem ärgsten Verfolger im Gesamtweltcup, Jan Schmid aus Norwegen, auf die Laufstrecke. Dahinter konnten Fabian Riessle und Johannes Rydzek die Verfolgung antreten. In der vierten Runde hatte das deutsche Duo Watabe und Schmid gestellt, der Norweger konnte dem hohen Tempo anschließend nicht mehr folgen. Etwa 300 Meter vor dem Ziel setzten Riessle und Rydzek die entscheidende Attacke und ließen ebenso Watabe stehen.

So machten die beiden deutschen den Sieg untereinander aus. „Da war Fabian dann einen Tick stärker“, musste Johannes Rydzek eingestehen. Riessle feiert seinen zweiten Sieg des Wochenendes in Klingenthal. „Es war ein nahezu perfektes Wochenende für mich. Dem Publikum muss man ein großes Kompliment machen. Obwohl nicht gesprungen werden konnte, sind sie da geblieben und haben beim Lauf wieder für eine großartige Atmosphäre gesorgt.“

Doch auch der Japaner Akito Watabe hatte allen Grund zum Feiern. Mit Rang drei sicherte er sich den lang ersehnten Sieg im Gesamtweltcup. „Es war ein sehr langer Weg über die vergangenen sechs Jahre. Ich kann meine Gefühle noch nicht in Worte fassen.“ so Watabe selbst.

Mit viel Applaus wurden sowohl der Franzose Jason Lamy-Chappuis als auch Lokalmatador Björn Kircheisen vom WSV 08 Johanngeorgenstadt verabschiedet. Beide bestritten einen ihrer letzten Weltcupeinsätze. Der 34-jährige Kircheisen gab vor Ort das Ende seiner aktiven Laufbahn bekannt. Mit 279 Weltcupstarts ist „Kirche“ aktuell Rekordhalter in der Nordischen Kombination, sammelte 16 Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Winterspielen und errang in 17 Weltcup-Jahren 54 Podestplätze.

Text & Foto: Brand Aktuell & SVS

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