Nordische Kombination

Erster Skilanglauf Weltcup am Dresdener Elbufer

Schweden und Italien mit Sprintsiege an der Elbe

Fotograf: Detlev Müller

Beim ersten Weltcup am Dresdner Elbufer sorgten gut 25.000 Zuschauer für eine tolle Kulisse. Am Samstag setzte sich die Schwedin Hanna Falk gegen ihre Landsfrau Maja Dahlqvist und der US-Amerikanerin Sophie Caldwell durch. Im Herren-Finale bezwang Federico Pellegrino (Italien) Johannes Høsflot Klæbo. Dritter wurde Lucas Chanavat. Auch beim Teamsprint am Sonntag siegten die Teams aus Schweden und Italien.

In Abwesenheit der erkrankten Maiken Caspersen Falla schafften vier Schwedinnen, Topfavoritin Stina Nilsson sowie Hanna Falk, Maja Dahlqvist und Anna Dyvik zusammen mit Sophie Caldwell und Laurien van der Graaff den Sprung ins Finale. Hier machten die Schwedinnen abwechselnd vorne laufend das Tempo. Im Gerangel kam Nilsson nach dem Wendepunkt etwas zu weit nach außen, kollidierte mit Anna Dyvik, stürzte und konnte nicht mehr um den Sieg mitsprinten. So war der Weg frei für Hanna Falk, die schon im Prolog die Schnellste gewesen war und über ihren ersten Saisonsieg jubeln durfte. Maja Dahlqvist schaffte als Zweite ihr bestes Karriereresultat vor Sophie Caldwell.

Im Sprint der Herren gab es mit dem Sieg von Federico Pellegrino eine kleine Überraschung. Er brachte dem norwegischen Langlauf-Sunnyboy Johannes Høsflot Klæbo die ersten Sprintniederlage der Saison bei. Als Erster kam der Italiener aus der kleinen Abfahrt auf die kurze Zielgerade, wo Klæbo zwar nochmals alles versuchte, jedoch im Zielsprint knapp scheiterte. Rang drei ging an den Franzosen Lucas Chanavat.

Und das deutsche Team? Das junge Team mit insgesamt fünf Debütanten schlug sich achtbar, vor allem bei den Damen, wo alle sieben Athletinnen unter die besten 30 kamen.

Elisabeth Schicho und Hanna Kolb schafften den Sprung ins Halbfinale und belegten dort die Plätze acht und zehn. Mit Platz 13 überraschte Anne Winkler (SSV Sayda), die bei ihrem sechsten Weltcupsprint das Halbfinale nur ganz knapp verpasste. Nadine Herrmann (Bockauer SV) debütierte als 29. ebenfalls in den Punkten. Bei den Herren gelang der Sprung ins Viertelfinale lediglich Sebastian Eisenlauer, der 16. wurde.  Aus sächsischer Sicht belegten Valentin Mättig (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal) als 43. und der Dresdner Richard Leupold (SK Dresden-Niedersedlitz) als 57. Plätze im hinteren Mittelfeld.

Beim Teamsprint am Sonntag hat ein Stockbruch bei Hanna Kolb das erste deutsche Team mit Kolb und Sandra Ringwald um den erhofften Podestplatz gebracht. Beim dritten Wechsel war der Stock von Kolb gebrochen. Ringwald reichte ihr geistesgegenwärtig ihren, doch da war bereits die entscheidende Lücke nach vorne aufgegangen. Dort wurden abermals die Schwedinnen ihrer Favoritenrolle voll gerecht. Der Kampf Falk/Nilsson gegen Ingemarsdotter/ Dahlqvist wurde erst auf den letzten Zentimetern entschieden. Dahlqvist hatte schlussendlich die Fußspitze leicht vorn und jubelte über ihren ersten Sieg gemeinsam mit Ida Ingemarsdotter. Rang drei ging an die Amerikanerinnen Ida Sargent und Sophie Caldwell. Das zweite deutsche Team mit der Oberwiesenthalerin Katharina Hennig sowie Elisabeth Schicho belegte Rang sechs.

Beim Herrenfinale setzte Vortagssieger Federico Pellegrino am Anstieg für Italien die entscheidende Attacke und ließ das Tempo nicht geringer werden. Er stürmte zu seinem zweiten Sieg in Dresden, diesmal gemeinsam mit seinem Partner Dietmar Nöckler. „Als ich auf die Zielgerade kam, hatte ich genug Zeit, zu den Leuten zu schauen und Danke zu sagen zu diesen begeisterten Zuschauern. Ich hatte viel Spaß hier in Deutschland. Heute war alles perfekt hier in der Sonne in Dresden.“, so Pellegrino im Ziel. Rang zwei ging an die Schweden Emil Jönsson und Teodor Peterson gefolgt von den Russen mit Weltcupneuling Andrey Krasnov und Gleb Retivykh. Für das deutsche Duo Sebastian Eisenlauer und Thomas Bing hatte es nicht ganz gereicht. Rang sieben war nicht genug, um es noch über die Zeit ins Finale zu schaffen.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer ließ es sich nicht nehmen, den Besten bei der Siegerehrung zu gratulieren. Gleichzeitig honorierte er die große Unterstützung und Absicherung:  „Ohne die sächsischen Skisportenthusiasten aus Chemnitz, dem Erzgebirge und dem Vogtland wäre das hier nicht möglich gewesen. Das war Werbung für den Sport“, sagte Kretschmer

Oberbürgermeister Dirk Hilbert zeigte sich am Sonntag sehr zufrieden: „Das war eine tolle Veranstaltung für die Sportler, die Besucher und die Stadt insgesamt.“, so sein Resümee nach Veranstaltungsende.  Auch Langlauf-Legende Tobias Angerer lobte die Veranstaltung: „Die Athleten waren total von Dresden begeistert: kurze Wege, superschnelle Strecke, das Publikum war überragend. Man kann wirklich stolz sein, was hier auf die Beine gestellt wurde“.

Text: SVS
Fotos: Detlev Müller

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